Übersetzung: Mit einer neuen Provokation gegen die religiösen Gefühle der orthodoxen Christen und Hellenen in aller Welt stellt die Türkei eine neue Herausforderung dar: Die byzantinische Kirche des Chora-Klosters in Konstantinopel soll heute, am Ostermontag, als Moschee eröffnet werden, wie türkische Medien berichten.
Sie ist das bedeutendste Bauwerk der paläologischen Epoche und aufgrund ihres einzigartigen ikonografischen Werks eine der wichtigsten künstlerischen Schöpfungen der byzantinischen Kunst.

Dem Zeitplan zufolge wird Erdogan während einer Zeremonie im Konferenzzentrum des Präsidentenpalastes in Ankara direkt mit dem Chora-Kloster verbunden sein.

Frühere Berichte hatten die Einweihung des historischen byzantinischen Gotteshauses mit seinen unschätzbaren Mosaiken um den 23. Februar herum angesetzt, doch die türkische Generaldirektion der Vaqufs widersprach ihnen und gab bekannt, dass das Chora-Kloster im Mai als Moschee eröffnet wird. Die Bauarbeiten haben vier Jahre gedauert.

Die Kirche des Heiligen Erlösers in Chora, das Katholikon des ehemaligen Klosterkomplexes, stammt aus dem 6. Jahrhundert n. Chr., während die einzigartigen Mosaiken und Fresken im 14. Jahrhundert, von 1305 bis 1320, während der Herrschaft der Paläologen geschaffen wurden.

Das Chora-Kloster wurde 1511, 58 Jahre nach dem Fall von Konstantinopel, in eine Moschee umgewandelt. Auf Beschluss des türkischen Kabinetts wurde es jedoch 1945 zu einem Museum.

Nach dieser Entscheidung führten Experten aus den Vereinigten Staaten ein umfangreiches Restaurierungs- und Konservierungsprojekt für die Mosaike und Fresken durch, indem sie den sie bedeckenden Putz abrissen. Die Arbeiten, die 1948 begannen, wurden zehn Jahre später, 1958, abgeschlossen.

Doch 2019 hob der türkische Staatsrat (Danistay) die Entscheidung von 1945 auf, und ein Jahr später verkündete Präsident Erdogan, dass das Monument als Moschee wiedereröffnet werden würde.
Das Katholikon des Klosters Chora wurde zwischen 1077 und 1081 von Maria Doukaina, der Schwiegermutter von Kaiser Alexios I. Komnenos, auf einem älteren Gebäude errichtet.

Im Jahr 1120 wurde es von Alexios' Sohn, dem Kaiser Isaak Komnenos, grundlegend renoviert. Viel später, zwischen 1316 und 1321, renovierte Theodore Metochitis, der Logothetos des Generals unter Andronikos II. Palaiologos und ein Gelehrter mit einem bedeutenden literarischen Werk, das Gebäude, fügte den Exonarthex und die Südkapelle hinzu und schmückte sie mit Mosaiken und Fresken.
Die Südkapelle wurde 1315-20 auf Kosten von Metochites hinzugefügt und dekoriert, um das Grab des Stifters aufzunehmen.

Das ikonographische Programm steht im Einklang mit dem Bestattungszweck der Stätte. Eine imposante Komposition des Abstiegs Christi in das Totenreich schmückt den Bogen, während eine monumentale Darstellung der Wiederkunft die oberen Teile des östlichen Teils bedeckt. Die beiden Darstellungen der Wunder des Herrn, die Auferstehung des Sohnes der Witwe und der Tochter des Jairus, vervollständigen das Programm des östlichen Teils der Kapelle, das insgesamt den Triumph Christi über den Tod zum Ausdruck bringt.

Die Dekoration des unteren Bereichs der Apsis der Kapelle stellt ebenfalls die Jungfrau Maria in voller Länge dar, die das göttliche Kind mit ihren Händen an die Wange zieht, und wird als "eine der gefühlvollsten Darstellungen der Jungfrau Eleousa in der byzantinischen Kunst" beschrieben. Die Darstellungen der vier melodischen Heiligen Johannes Damaskinos, Kosmas der Hymnograph, Theophanes Graptos und Joseph der Hymnograph, die die grundlegende mariologische Hymnographie der Orthodoxie schufen, sind ebenfalls von Bedeutung für die weit verbreitete Verehrung der Jungfrau.

In der Reihe der alttestamentlichen Szenen ist die Darstellung der Jakobsleiter auf der Westseite der Südwand hervorzuheben; der westliche Teil ist mit alttestamentlichen Szenen geschmückt, die Präfigurationen der Jungfrau Maria sind und somit einen bildlichen Hymnus an die Jungfrau bilden.

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