fake!!!

Das oben gezeigte Foto kursiert seit mindestens 2004 im Internet, in der Regel in E-Mail-Weiterleitungen, die sie in einem von mehreren arabischen/muslimischen Gebieten (z. B. Irak, Iran, Afghanistan, palästinensische Gebiete) ansiedeln und behaupten, dass der abgebildete Junge nach einem strengen Scharia-Rechtssystem bestraft wird, das eine Strafe vorsieht, die in keinem Verhältnis zur Art des Verbrechens steht (z. B. wird sein Arm unter einem Fahrzeug zerquetscht, weil er einen Laib Brot gestohlen hat).

Das Bild stammt von der iranischen Nachrichtenseite PeykeIran, die (zusammen mit Personen, die ähnliche Szenen in anderen Ländern beobachtet haben) bestätigte, dass es sich bei den Fotos in Wirklichkeit um Darsteller handelt, die von Schaulustigen Geld ergaunern, indem sie eine übliche Straßennummer inszenieren, bei der sich eine Person scheinbar von einem schweren Fahrzeug überfahren lässt und dann unversehrt herauskommt. Es handelt sich dabei um eine gängige Nummer, die von vielen Zauberern in verschiedenen Variationen und mit unterschiedlichen Mitteln durchgeführt wird, ohne dass dabei ein bleibender Schaden entsteht. Dass es sich bei der Person um einen kleinen Jungen handelt, der den Stunt mit einer Grimasse vollführt, ist Teil der Nummer, die darauf abzielt, bei den Zuschauern Mitleid und zusätzliches Geld zu erregen. (Trotz seiner verzerrten Mimik wird der Junge dabei nicht ernsthaft oder dauerhaft verletzt).

Es ist schwierig, eine endgültige Aussage über die Scharia/ das islamische Recht zu treffen, da die Bräuche und die Durchsetzung von Region zu Region unterschiedlich sein können, aber obwohl das Abhacken der Hände nach der strengsten Auslegung der Scharia manchmal die vorgeschriebene Höchststrafe für Fälle von Diebstahl sein kann, wird in den islamischen Rechtsquellen immer wieder darauf hingewiesen, dass solche Strafen nicht auf Kinder angewandt werden dürfen, die noch nicht die Pubertät erreicht haben (was bei Jungen als Alter von 15 Jahren definiert ist), und auch nicht für den Diebstahl von Gegenständen von geringem Wert oder von Lebensmitteln durch Hungernde.
Die Höchststrafe für einen Gesetzesverstoß wird nicht in jedem Fall verhängt. In Fällen von Raub und Diebstahl zum Beispiel gilt die Höchststrafe für das Abschneiden von Hand, nachdem viele Faktoren wie das Vorstrafenregister und die Frage, ob der Diebstahl zu Gewinnzwecken begangen wurde, berücksichtigt wurden. In einigen Fällen, wie z. B. beim Diebstahl von Lebensmitteln aus akutem Hunger oder um den Tod zu verhindern, wird möglicherweise keine Strafe verhängt.

Die Hand einer Person wird nicht amputiert, wenn sie weniger als den Gegenwert von 4,374 Gramm Gold [oder] etwas Unnützes stiehlt. Die Strafe für denjenigen, der stiehlt (wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt sind), ist, dass sein rechter Arm amputiert wird.

Islamic Justice — Boy Punished for Stealing Bread | Snopes.com