carlosmiguel
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Timeo Danaos, et dona ferentes - Zur Anti-Abtreibungs-Kundgebung in Wien vom 22. Juni 2015. Was gesagt werden muß..

Servus!

„katholisches.info“ ist ein hervorragendes, traditionstreu katholisches Nachrichten-Portal. Dort wird man umfassend, gründlich und gediegen informiert; gar keine Frage. Deswegen ist es besonders schade, wenn man dort folgenden Artikel lesen muß; es geht um die Anti-Genderismus-Kundgebungen in Wien vom 22. Juni 2015. Tut mir insofern auch sehr leid, wenn ich die betreffende Passage einigermaßen sarkastisch kommentieren muß:

www.katholisches.info/…/marsch-fuer-die…

Nationalratsabgeordneter Dr. Marcus Franz (ÖVP), im Zivilberuf Arzt, unterstützte die Anliegen im großen und ganzen.

Na, wie ist das doch bahnbrechend putzig, daß diese Type die „Anliegen im großen und ganzen unterstützte“. Gaudeamus igitur...

Er bekannte sich jedoch zur Fristenlösung (damit allerdings auch gegen die Ausweitung der Abtreibung durch völlige Herausnahme aus dem Strafgesetz) und zum Fortpflanzungsmedizingesetz.

Somit stellt sich „jedoch“ selbstredend die brennende Frage, was dieser Kerl dort eigentlich verloren hatte, vor allem am Rednerpult. Chargen wie der diskreditieren solcherart das komplette Anliegen. Merke: Die „Fristenlösung“ ist überhaupt keine wie auch immer geartete „Lösung“!!

Dieses bezeichnete er als schmerzhaften Kompromiß, der besser sei als ein rechtsfreier Raum.

„Kompromiß“? Kann dieser sogenannte „Kompromiß“ denn nicht bitteschön ein bisserl besser präzisiert werden? Und: Von einem rechtsfreien Raum konnte und kann niemals irgendwo die Rede sein. Warum? Mord an erwachsenen, menschlichen Artgenossen hat es auch schon immer gegeben, und genau so lange, wie es diesen Mord auch schon immer gegeben hat, genau deswegen ist er bis dato mit harten Strafen belegt. Trotz aller Strafen hat es Mord jedoch immer gegeben, und es wird ihn auch immer wieder geben, solange es Menschen gibt. Die Tatsache, daß ein Gesetz das Morden schwer sanktioniert, wird daran jedoch nichts ändern. Und auch wenn dies nun einmal so ist, verfiele dennoch niemand auf die absurde Idee, deswegen das ganze Gesetzes-Konglomerat, welches Mord sanktioniert, als sinnlos abzuschaffen – ohne irgendwelche „Kompromisse“. Na ja: Seit der großen Strafrechtsverunformung, den die liberal-sozialistischen Koalitionäre in der „BRD-GmbH“ A.D. 1977 verbrochen haben, ist's mit der juristischen Ahndung eines gemeinen Mordes ja auch nicht mehr allzu weit her... Die Situation dürfte in Österreich und überall im europäischen Okzident identisch schlecht sein.

Er sprach sich gegen die Manipulation der Kinder durch Sexualunterricht aus.

Jo, woher... do legst di nieder, schaugst'n ned o... Is'er ned herzig, der Herr Dr. Marcus Franz, „im großen und ganzen“ mit seinen oberfaulen „Kompromissen“...

Ich bezweifle, daß der gute Onkel Doktor da nur etwas übersehen hat: Als Arzt ist er Fachmann genug, um exakt zu wissen, worum es bei Kinder-Abtreibung faktisch geht: Um nichts weniger als den vorgeburtlichen Mord an den eigenen Artgenossen.

Es geht tatsächlich und buchstäblich um alles oder nichts, um „Ja“ oder „Nein“, um Leben oder Mord – und eben keinesfalls „im großen und ganzen“ um irgendwelche ohnehin nicht näher erläuterte, sowie ohnehin von vorne herein oberfaulen „Kompromisse“. Es geht im Kern um Wahrheit, Klarheit und Tatsachen und automatisch darum, Geschwurbel, Betrug, Beschiß und Heuchelei zu brandmarken und fernzuhalten.

„Kompromisse“? Bei der Feststellung, daß vom Moment der Verschmelzung von Ei und Samenzelle an der Mensch ein Mensch ist und nichts anderes als ein Mensch, gibt es keine „Kompromisse“. Und wenn es keine Kompromisse gibt, dann ist Abtreibung eben Mord. Der Mensch ist von Anfang an ein Mensch, und nicht nur „ein bißchen“; man kann Menschen also nicht nur „ein bißchen ermorden“. Eine Frau kann nicht nur ein bißchen schwanger sein, sondern sie ist's nur ganz oder gar nicht. Eine Lüge kann nur eine Lüge sein, und eben nicht nur ein bißchen. Und das wichtigste: Unser Herrgott Jesus Christus ist schließlich auch nicht „im großen und ganzen“ irgendwelche „Kompromisse“ eingegangen, als er für unser aller Sündhaftigkeit den Kreuzestod auf sich genommen hat – kein bißchen hat er das. Q.e.d.

Der gute Onkel Doktor betreibt da also Heuchelei, Philisterei und Sibyllinik zum eigenen Hausgebrauch, um Klarheit, Wahrheit und Reinheit in der Debatte mithilfe billiger Nebelkerzen zu torpedieren. Er verfährt dabei identisch, wie etwa der Freimaurer-Rotarier und Non-Criticabilis Martin Lohmann, der ja auch von keinerlei Berührungsängsten oder Gewissensbissen geplagt wird, wenn er versucht, auf einer Kundgebung gegen Abtreibung die Kindermörder-Helfershelfer von „Donum Vitae“ mit aufs Podest zu hieven, und der wütend um sich keilt, wenn er dafür Widerspruch erntet.

„Timeo Danaos, et dona ferentes“ - Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen. Das wirklich letzte, was wahrhafte Lebensschützer und Kämpfer wider die Abtreibung benötigen, sind Trojanische Pferde, wie die vom Schlage eines Martin Lohmann oder eines Dr. Marcus Franz; die sind überflüssig wie ein zweites Hinterteil. Nein, das beste ist, wenn man sich der Sache, Unserem Herrgott und den ungeborenen Kindern zuliebe von genau solchen Personen konsequent fernhält. Wir benötigen keine „Promis“, welche sich vor großer Presse auf dem Podest mit Kamera und Micro vor'm Rüssel coram público lediglich das eigene Ego kraulen zu lassen sich erheischen. Weg mit denen. Dies zum Abheften ins Stammbuch.

Carlosmiguel