Kann Gott etwas wollen, was ihm nicht gelingen will?
Der Satz von Urban II, „Gott will es“, wird hier gerne zitiert als ein Appell. Aber kann Gott etwas wollen, was ihm dann aber nicht gelingen will? Oder muss das Nicht-Gelingen dann als Gottes Wille anerkannt werden? Dann hätte Papst Urban II nur etwas vermeint, geglaubt und gehofft, was nicht Gottes Wille war, weil die Wirklichkeit anders gesprochen hat.
Saladin: „Schaut euch die Franken an! Seht, mit welchem Eifer sie sich für ihre Religion schlagen, während wir Muslims keinerlei Begeisterung für den Heiligen Krieg zeigen.“ Der Satz, „Gott will es!“, soll an diese Begeisterung anknüpfen, aber an was und für was und für wen? Gottes Wille wird es wohl nicht sein. Und kann Gott das wollen?
Das erstarkende westliche Europa greift im 11. Jahrhundert nach dem Nahen Osten, plündert nebenbei Konstantinopel und erledigt mit Kreuzzügen auch einige interne Angelegenheiten. Lassen wir den Kinderkreuzzug mal beiseite. Die Franken konfrontieren die Araber mit einer Gesellschaft, in der ein Richterspruch auch vom König akzeptiert werden muss und alle Bürger sich auf das Recht verlassen können. Das ist das Muster des späteren europäischen Erfolgs, der sich in der Reformation auch eine passende theologische Ausprägung gibt. Die Franken lernen Arabisch und bringen so den philosophischen Himmel der Antike auf den Boden des christlichen Abendlands. Militärisch scheitern die Kreuzzüge, im Gegenzug fällt Konstantinopel. Gott will es?
In dem Film „Königreich der Himmel“ gibt es die Szene, wo der Schmied Balian die Verteidigung Jerusalems gegen Saladin organisiert. Er muss den Preis für die Eroberung der heiligen Stadt so hoch treiben, dass der Angreifer verhandelt. Das ist die Szene, wo sich dann Balian und Saladin vor der Stadt gegenüberstehen. Auf die Balians Frage, was Jerusalem wert sei, antwortet Saladin zuerst „Nichts“, wendet sich ab und geht ein paar Schritte, dreht sich erneut zu Balian hin und ergänzt „Alles“. Gott will es?
Im Gottesurteil des Sachsenrechts treten sich, wenn Eide die Sache nicht klären können, die Kämpfer gegenüber. Der Überlebende bekommt Recht, weil er überlebt. Alternativlos faktisch. Gott will es?
Der Verlierer der Kreuzzüge ist das katholische Europa.
Der Verlierer des amerikanischen Kulturkrieges im 21. Jahrhundert ist das Christentum.
Gott will es?
Saladin: „Schaut euch die Franken an! Seht, mit welchem Eifer sie sich für ihre Religion schlagen, während wir Muslims keinerlei Begeisterung für den Heiligen Krieg zeigen.“ Der Satz, „Gott will es!“, soll an diese Begeisterung anknüpfen, aber an was und für was und für wen? Gottes Wille wird es wohl nicht sein. Und kann Gott das wollen?
Das erstarkende westliche Europa greift im 11. Jahrhundert nach dem Nahen Osten, plündert nebenbei Konstantinopel und erledigt mit Kreuzzügen auch einige interne Angelegenheiten. Lassen wir den Kinderkreuzzug mal beiseite. Die Franken konfrontieren die Araber mit einer Gesellschaft, in der ein Richterspruch auch vom König akzeptiert werden muss und alle Bürger sich auf das Recht verlassen können. Das ist das Muster des späteren europäischen Erfolgs, der sich in der Reformation auch eine passende theologische Ausprägung gibt. Die Franken lernen Arabisch und bringen so den philosophischen Himmel der Antike auf den Boden des christlichen Abendlands. Militärisch scheitern die Kreuzzüge, im Gegenzug fällt Konstantinopel. Gott will es?
In dem Film „Königreich der Himmel“ gibt es die Szene, wo der Schmied Balian die Verteidigung Jerusalems gegen Saladin organisiert. Er muss den Preis für die Eroberung der heiligen Stadt so hoch treiben, dass der Angreifer verhandelt. Das ist die Szene, wo sich dann Balian und Saladin vor der Stadt gegenüberstehen. Auf die Balians Frage, was Jerusalem wert sei, antwortet Saladin zuerst „Nichts“, wendet sich ab und geht ein paar Schritte, dreht sich erneut zu Balian hin und ergänzt „Alles“. Gott will es?
Im Gottesurteil des Sachsenrechts treten sich, wenn Eide die Sache nicht klären können, die Kämpfer gegenüber. Der Überlebende bekommt Recht, weil er überlebt. Alternativlos faktisch. Gott will es?
Der Verlierer der Kreuzzüge ist das katholische Europa.
Der Verlierer des amerikanischen Kulturkrieges im 21. Jahrhundert ist das Christentum.
Gott will es?