Wem müssen die Priester gehorchen ?

gehorchen, horchen, gehorsam sein, hören, gehören ...

Hätten Adam und Eva dem Schöpfer gehorcht,
hätten sie nicht gesündigt.

Der Gehorsam ist etwas ganz Großes, weil er vor
Sünde schützt.

Wem müssen die Priester gehorsam sein ?

1.) Man verspricht bei der Weihe den Gehorsam gegenüber
dem Dreifaltigen Gott und dies in die Hände des Bischofs.
Da der Bischof durch seine Weihe der von Christus einge-
setzte Leiter der Diözese ist, ist ihm der Priester den Gehor-
sam schuldig. Also:
Gehorsam gegenüber dem Dreifaltigen Gott und dem Bischof.

2.) Den Gehorsam ist man immer nur innerhalb der Gebote/
Gesetze Gottes schuldig. Ganz konkret auf die Einzelsituation
angewendet, bedeutet das, sich an die Definition zum Gehor-
sam zu halten, die der hl. Franz v. Sales (Kirchenlehrer) auf-
gestellt hat und wie folgt in Kurzform wiedergegeben wird:

Def. zum Gehorsam in Kurzform:
"gehorsam außer der Sünde"

Das bedeutet: Dem vorgesetzten Bischof muss man immer
gehorchen, es sei denn, er befiehlt, eine Sünde zu tun. In jenem
Fall darf (!!!) man nicht gehorchen, weil das Gesetz Gottes vor-
schreibt, dass man nicht sündigen darf.
Man kann die Sünde eines andern erleiden, aber man darf sie
nicht selber tun ! D.h. Anweisungen, eine Sünde zu tun, darf,
muss man sogar missachten.
Im Falle von regelmäßigen Answeisungen zur Sünde dürfte man
regelmäßig nicht gehorchen. Solche Fälle wären Grund, um die
Katholizität des Bischofs zu untersuchen. Einem, der erwiesener-
maßen antikatholisch ist, bräuchte man gar nicht folgen,
denn das würde in Fragen des Glaubens keinen Sinn
machen. Das Antikatholische zerstört nämlich das Katholische.
Ein Häretiker wird außerdem per Tatstrafe exkommuniziert.
Hier kann es nur Sinn machen, die Anweisungen zu befolgen,
die noch im rechten Glauben stehen oder die man nicht
umgehen kann, weil sie sich nicht auf den Glauben
beziehen, z.B. eine Versetzung.

Nochmal anhand der Hl. Schrift erklärt:

Mt 23,3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.

Die Hl. Schrift lehrt, dass man noch gehorsam sein sollte,
insofern die Anweisungen keine Sünde auftragen. Gleichzeitig aber soll
man ihrem Beispiel nicht folgen, weil sie im Herzen nicht gläubig sind
und ihre Taten somit nicht vom Geist der Wahrheit zeugen.

Wenn aber das, was sie befehlen, Sünde bedeuten würde, darf man
nicht einmal tun, was sie sagen. Das gebietet nämlich die Regel:
"gehorsam außer der Sünde".

3.) Mancher wird sich vielleicht fragen, wo eine Sünde vorliegt
und wie man eine sichere Gewissensentscheidung fällen kann:

Das eigene Gewissen hat sich immer an der Lehre der Kirche
aller Zeiten auszurichten. Von Ihr, der Heiligen Kirche, muss
man sich belehren lassen. Wenn der Obere ganz eindeutig
und unzweifelhaft davon abweicht (das lässt sich leicht er-
kennen, denn 1+2 = 3 und nicht 4) und eine Sünde befiehlt,
weiß man, dass man nicht gehorchen braucht, ja sogar nicht
darf. Das eigene Gewissen kann nicht eine andere Moral
enthalten oder auf eine andere Lehre hingeordnet sein als
auf die Lehre Christi. Christus selbst hat das Gewissen in uns
einerschaffen und es wirkt nach Seinen Gesetzen, welche die
Gebote der Gottes-, Nächsten- und Feindesliebe sind.

Anlehnend an den hl. Thomas v. Aquin lässt sich die Funktion
des Gewissens
vereinfacht (!) etwa so beschreiben:

a) Es gibt ein habituelles Urgewissen, in welchem die Gesetze
Gottes grundgelegt sind.
b) Es gibt ein aktuelles Situationsgewissen, welches die konkret
vorliegende Situation bewertet.
c) Dazwischen können wir uns eine Gewissensschicht vorstellen,
welche gebildet werden muss, damit alle drei Schichten mitei-
nander harmonieren können. Daher spricht die Kirche von der
Pflicht der Gewissensbildung. Wenn sich der Mensch falsch bil-
det, überlagert diese Schicht das Urgewissen, was zur Folge hat,
dass das Gewissenssignal nicht mehr "nach oben" dringt.

Der Mechanismus des Gewissens lässt sich wie ein Warnmecha-
nismus vorstellen, wobei vom aktuellen Situationsgewissen ein
Abgleich mit den anderen Schichten gemacht wird. Bei Gefahr
für die Seele geht der Alarm sozusagen an und es dringt
ein Signal nach oben, was wir im Herzen spüren. Wenn sich nun
der Mensch mit schlechten Schriften nährt, kann das Signal nicht
mehr oder kaum spürbar nach oben dringen, weil das Gewissen
mit einer Schlammschicht verschüttet ist. Man registriert das
Signal nicht mehr, man spürt es nicht mehr.

Nach dem hl. Augustinus spricht im Gewissen die "Vox Dei",
die Stimme Gottes im Menschen.

Im Bereich der Gewissenserleuchtung hat auch der hl. Schutzengel
eine Aufgabe zugewiesen bekommen, was uns erkennen lässt, dass
das Gewissen ein natürlicher Mechanismus ist, der übernatürlich
unterstützt wird.

Schluss: Was folgt daraus für die aktuelle Situation ?

- Traditionelle Schriften lesen zur Verstandes- und Gewissensbildung
- Beten zum Heiligen Geist und zum hl. Schutzengel
- Mit Mut der Sünde widerstehen: "gehorsam außer der Sünde" !

Da Gehorsam vor Sünde schützen soll, wäre ein Gehorsam, welcher
die Sünde fördert, ein falscher Gehorsam und kann vor dem himm-
lischen Richter nicht entschuldigt werden, weil Ihm jede Sünde ein
Gräuel ist. Das Gewissen lässt uns wachsam bleiben. Gewissen und
Wissen hängen zusammen. Das Gewissen muss durch das katholisch
unveränderliche Wissen gebildet werden.


Natürlich ergibt sich heute die Situation, dass man vielen Bischöfen
gar nicht mehr gehorsam sein kann, wenn sie jetzt andauernd mit
falschen Anweisungen daherkommen. Gehorsam macht hier keinen
Sinn, weil er das Katholische zerstören würde. Weil der Gehorsam
die Katholizität voraussetzt, sind jegliche Anweisungen gegen die
Katholizität/die Katholische Kirchenlehre zu ignorieren. Aktuelles
Beispiel: Die Ehelehre ! Die Ehe ist und bleibt unauflöslich ! Die Hl.
Kommunion darf sog. "Geschiedenen-Wiederverheirateten" nicht
gespendet werden ! Die Katholische Lehre kennt keine Wiederver-
heiratung, weil eine gültige Ehe unauflöslich ist. Den Fall der erneu-
ten Verheiratung nennt Jesus selbst im Evangelium Ehebruch. Bei
einer gescheiterten ersten Ehe gäbe es noch die Möglichkeit einer
"Josefsehe", welche ein Spezialfall ist, der bedeutet, dass man keine
leibliche Verbindung mehr eingehen darf, weil die leibliche Verbin-
dung der ersten Ehe unauflöslich ist, weil das heilige sakramentale
Band der Ehe in der leiblichen Einswerdung (sie werden ein Fleisch)
fortbesteht. Daher heißt es, die Ehe ist auf Zeugung von Nachkommen-
schaft hingeordnet. Soweit zur aktuellen Diskussion.

Gehorsam: ja
Falscher Gehorsam: nein

😇
augustinus 4
augustinus 4
Hätten Adam und Eva dem Schöpfer gehorcht,
hätten sie nicht gesündigt.
3 weitere Kommentare von augustinus 4
augustinus 4
Gehorsam: ja
Falscher Gehorsam: nein
augustinus 4
Der Mechanismus des Gewissens lässt sich wie ein Warnmecha-
nismus vorstellen, wobei vom aktuellen Situationsgewissen ein
Abgleich mit den anderen Schichten gemacht wird. Bei Gefahr
für die Seele geht der Alarm sozusagen an und es dringt
ein Signal nach oben, was wir im Herzen spüren. Wenn sich nun
der Mensch mit schlechten Schriften nährt, kann das Signal nicht
oder kaum spürbar nach oben dringen …Mehr
Der Mechanismus des Gewissens lässt sich wie ein Warnmecha-
nismus vorstellen, wobei vom aktuellen Situationsgewissen ein
Abgleich mit den anderen Schichten gemacht wird. Bei Gefahr
für die Seele geht der Alarm sozusagen an und es dringt
ein Signal nach oben, was wir im Herzen spüren. Wenn sich nun
der Mensch mit schlechten Schriften nährt, kann das Signal nicht
oder kaum spürbar nach oben dringen, weil das Gewissen
verschüttet ist. Man registriert das Signal nicht mehr, man spürt
es nicht mehr.
augustinus 4
Def. zum Gehorsam in Kurzform:
"gehorsam außer der Sünde"
(vgl. hl. Franz v. Sales, Kirchenlehrer)