KjG – Die bischöflich verordnete Jugendverführung

Es begann mit dem Projekt „Yourope“ das die KjG auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Neben dem Recht auf „sexuelle Selbstbestimmung“ wird der freie Zugang zur Abtreibung für Jugendliche gefordert (Dokument S. 57/58). Dann kam Paderborn ins Visier. Dort erklärt unsere zukunftsweisende Jugendorganisation in kaum zu überbietender gedanklicher Tiefe, dass Sexualität für uns das körperliche und psychische Verlangen nach sexueller Befriedigung sei. Hier ein Überblick über die verschiedenen Reaktionen zum Thema KjG:

  • „Nicht nur, dass es ein Akt es abscheulichen Relativismus ist, sich als katholischer Verband so vor dem Zeitgeist im Staub zu wälzen und seine Kotau zu machen, mehr noch ist es in höchstem Maße verwerflich, junge Menschen, die die Zielgruppe eines solchen Dokumentes sind, über die Lehre der Kirche so perfide und hinterhältig zu täuschen.“ (zum Artikel)
  • „Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mal erleben würde, wie nonchalant katholische Christen ein Recht auf die Tötung ungeborener Menschen einfordern, um ein Maximum an sexuellen Vollzugsoptionen für geborene Menschen, insbesondere für sich selbst, sicherzustellen. Ich schäme mich.“ (zum Artikel)

Dann kam die Meldung: Am späten Freitagnachmittag musste die KjG nach Aufforderung der Deutschen Bischofskonferenz die Dokumente löschen!

Die Dokumente sind gelöscht, aber die Einstellung bleibt die gleiche!

  • In Zeiten, in denen die kirchensteuerfinanzierte „katholische“ Jugendarbeit ihre Anstrengungen primär darauf fokussiert, sich von der katholischen Kirche möglichst weit abzusetzen (die Forderung der KjG nach frei zugänglicher Abtreibung ist nur Symptom, siehe hier) ist es schwer vorstellbar, dass es auch anders geht. (zum Artikel)
  • Wichtiger scheinen mir die Fragen, was bei der KjG und damit auch beim Dachverband BDKJ denn unter „katholisch“ verstanden wird, in welchem Maße dieses Verständnis mit der Lehre der Kirche übereinstimmt und sich gegebenenfalls einer Korrektur stellt und wie unbedarft dem katholischen Nachwuchs bestimmte Positionen als „katholisch“ verkauft werden, obwohl sie es nicht sind. (zum Artikel)
  • Es geht um eine völlige Assimilation an zeitgeistlich geprägte gesellschaftliche Strömungen, denen man sich nicht zu widersetzen können glaubt. Um es für Pfarrer halbwegs erträglich zu machen, wickelt man als Sedativum noch ein irgendwie katholisches Läppchen drum, liefert Materialien für Jugendmessen und schließlich grillen die Jugendliche ja auf dem Pfarrfest die Würstchen. (zum Artikel)

Und dann gibt es KjGay:

Als Konsequenz schlägt die KjGay eine Anpassung der kirchlichen Lehre an die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung vor. Sie fordert die Verantwortlichen „in unserer Kirche“ dazu auf, nicht-lebenslange und/oder nicht-heterosexuell-monogame Partnerschaften in ihrem Wert und ihrer Leistung anzuerkennen. Die Mitglieder der KjGay wollen Teil einer Kirche sein, „in der individuelle Lebensentwürfe gelebt werden können und Menschen nicht durch ihre gelebte Liebe in Konflikte mit der kirchlichen Morallehre gebracht werden“, heißt es in dem Papier abschließend. (Das Dokument)

Einen zusammenfassenden Überblick gibt es hier unter dem Titel:

Warnung vor der „Katholischen Jungen Gemeinde (KjG)

Eltern, die Wert darauf legen, dass ihren Kinder in einer katholischen Jugendgruppe christliche Werte und eine Orientierung an kirchlichen Grundsätzen vermittelt wird oder die zumindest darauf vertrauen wollen, dass ihren Kindern in einer katholischen Jugendgruppe keine ihrem Glauben entgegengesetzten Inhalte als  wertvoll oder gleichwertig vermittelt und die Kinder zu gaubenswidrigem Tun ermutigt werden, seien vor dem Einfluß durch die „Katholische Junge Gemeinde (KjG)“ gewarnt. [mehr]

Ist der Titel dieses Beitrags unangemessen? Seit Jahr und Tag schwören sog. katholische Verbände Jugendliche auf die politisch korrekte „Sexroute“ ein. Originalton BDKJ: „Sex als einvernehmliche Entscheidungen und Handlungen zweier selbst bestimmter Menschen kann die Menschenwürde nicht verletzen. Sex ist so natürlich wie atmen oder essen, und es gibt keinen Unterschied zwischen Sex vor, während und nach der Ehe. Sex ist Sex – und das Verbot vorehelichen Sex‘ ist viel eher ein „schwerer Verstoß gegen die Würde des Menschen.“ (BDKJ-Diözesanausschuss des Bistums München). Die Reaktion der Verantwortlichen in der Kirche sieht dann so aus: „Zur Veranstaltung „Zu mir oder zu dir? – Themen zwischen Bett und Beichtstuhl“ stellte sich Dekan Roland Haimerl hinter die Veranstaltung. Generalvikar Peter Beer und den Verantwortlichen in der Kirchenleitung sei der Dialog wichtig. Das Wort „Dialog“ verschleiert doch nur die Tatsache, dass man sich um eine Entscheidung herumdrücken will.  Reden wir mal Klartext: Die KjG ist die bischöflich verordnete Jugendverführung. Es kann  nicht Aufgabe der Eltern sein, sog. katholische Verbände erst durchchecken zu müssen, ob sie diesen ihre Kinder anvertrauen können. Es ist Aufgabe der Bischöfe, dafür zu sorgen, dass in katholischen Verbänden die Jugendlichen zu christlicher Glaubens– und Lebenspraxis hingeführt werden. Die Realität aber ist, dass die Jugendlichen in diesen Verbänden vom Glauben weg und zur Sünde hingeführt werden. Wenn Jugendliche heute ihren Glauben authentisch leben wollen, müssen sie sich von ihren Bischöfen distanzieren und einsame Wege des Glaubens gehen. Das Hirtenamt der Bischöfe ist doch weithin verkommen zu einem „Anpassungsamt an eine dekadente Gesellschaft“. Es ist doch ein Witz, vielleicht sogar eine Frechheit, wenn die deutschen Bischöfe in ihrer Erklärung zur Familienumfrage schreiben: „Die kirchliche Lehre über Ehe und Familie … spielt in der Jugendarbeit eine nur geringe Rolle.“ Wer trägt denn die Schuld? Vor allem die deutschen Bischöfe, weil sie diese nicht mehr katholischen Verbände weiter gewähren lassen. Wenn sie nicht den Mut haben, diesen Verbänden das Geld und die Berechtigung sich „katholisch“ zu nennen zu entziehen, so sollte man doch wenigstens erwarten, dass sie die katholische Ehe- und Sexualmoral wieder einmal ins Gedächtnis der Gläubigen rufen. Fehlanzeige! „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“ Das mag für Goethe gelten, sollte aber kein Maßstab für bischöfliches Handeln sein.

 

Ein Kommentar zu „KjG – Die bischöflich verordnete Jugendverführung

  1. Zitat BDKJ.: „… Sex ist Sex – und das Verbot vorehelichen Sex‘ ist viel eher ein „schwerer Verstoß gegen die Würde des Menschen. …“ –

    Es ist gut, daß das so innerhalb der Kirche ausgesprochen wird. Es entspricht meinen eigenen schlimmen Erfahrungen.
    Die „Katholische Sexualmoral“ gehört praktisch fast vollständig beseitigt.

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